20 Jugendliche nahmen an der einwöchigen Sommerschule am Berufsschulzentrum Stockach teil. Die Mischung aus Unterricht und aktiven Freizeitangeboten kam gut an.
Bürgermeister Rainer Stolz und Landrat Zeno Danner kamen zum Start dieser besonderen Schulwoche vorbei. Stolz lobte das Interesse der Jugendlichen und staunte über die Anzahl der männlichen Teilnehmer, die sonst eher zurückhaltend seien. Danner war von dem Angebot begeistert. Und Wolf-Dieter Karle, Mitglied im Stockacher Gemeinderat sowie im Kultur- und Schulausschuss des Kreistags, stellte fest, die Sommerschule sei ein gutes Beispiel für das Engagement des BSZ Stockach und seine Bedeutung in der Region.
Landrat zeigt sich beeindruckt
Während die Sommerschüler zu einer Schnitzeljagd durch das Gebäude aufbrachen, nutzte der Landrat die Gelegenheit, sich von Schulleiterin Claudia Heitzer das Gebäude zeigen zu lassen. Vier Klassenräume seien kürzlich komplett saniert worden, freute sie sich. Der Landrat war beeindruckt von den Möglichkeiten der Schüler im BK1, BK2 und der Berufsfachschule Profil Wirtschaft, ihr Wissen in Übungsfirmen anzuwenden. Er registrierte aber auch, dass einige Räume dringend renovierungsbedürftig und andere derzeit komplett unbenutzbar sind, weil es beispielsweise an vorgeschriebenen Fluchtwegen mangelt.
Schon das erste Spiel gab den künftigen Schülern Sicherheit, indem sie Berührungsängste abbauten, sich auf das neue Schuljahr einstimmten und ihre zukünftige Schule wie auch ihre potentiellen Mitschüler und einige Lehrkräfte kennenlernten. An den Folgetagen wurde vormittags individuelles Wiederholen der Lernstoffe in Mathematik, Englisch und Deutsch angeboten, nachmittags absolvierten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Sport-, Kreativ- und Freizeitangebote. Auf dem Plan standen ein Motivationstraining, eine Betriebsbesichtigung, ein Kunst- und Selbstschutzworkshop, ein Besuch im Hochseilgarten sowie die Abschluss-Veranstaltung mit gemeinsamem Grillen.
Ruf der Mathematik gerade gerückt
Claudia Heitzer erklärte, die Teilnehmer sollten ihre Fähigkeiten auch außerhalb der klassischen Lehrfächer aus einer anderen Perspektive kennenlernen. Sie sagte: „Der Motivationstrainer kommt gegen Ende des Kalenderjahres noch einmal, um erneut mit unseren Schülern über Motivation zu reden. Diese Nachhaltigkeit ist uns wichtig.“
Willi Häfele, Wilko Mattern waren zwei von knapp 20 Lehrkräften, die in dieser Woche unterrichteten. Sie betreuten den fünfstündigen Mathekurs. Häfele sagte:. „Wir sind froh, ein paar Probleme aus dem Weg räumen zu können. Die Kinder sind auch Multiplikatoren für die Klasse, dadurch steigt das Niveau der ganzen Klasse.“ Ihnen gehe es auch darum, den Schülern die Angst zu nehmen, Fragen zu stellen. Die Schüler wüssten nach dieser Woche, worauf es ankomme und was auf sie zukäme. Häfele führte aus: „Wir schließen im Wesentlichen an die Mittlere Reife an und machen eine Wiederholung von dem, was sie schon gelernt haben.“ Er habe sich vorgenommen, den Ruf der Mathematik gerade zu rücken. „Mathe ist ein sehr wichtiges Thema, das überall im Alltag vorkommt.“
Wiederholen der Fächer ohne Druck
Auch vier Jugendliche sprachen über ihre Eindrücke. Alexandra Kosec, 17, bald auf dem WGI, hob die neuen Bekanntschaften und neuen Erlebnisse hervor. Sie fand es gut, dass die Hauptfächer aufgefrischt wurden. Janice Laule, ebenfalls 17 und bald Schülerin im WG, lobte: „Man wurde relativ schnell in die Gruppe aufgenommen und hat sich schnell angefreundet. Mir gefällt, dass wir hier andere Sachen machen als privat.“ Dass sie im Unterricht Einblicke bekamen, was bald auf sie zukäme, gefiel der 16-jährigen Joline Krey: „Die Lehrer sind sehr nett, wir dürfen auf sie zugehen. Auch die Schulmentoren haben wir schon kennengelernt. Das ist ein guter Start.“ Dies bestätigte Johannes Walk. Der 16-Jährige wird das BK1 absolvieren. „Das Wiederholen der Fächer ohne Druck macht den Einstieg leichter“, sagte er.
Schulleiterin Claudia Heitzer ermunterte die kommenden Neunt- und Zehntklässler schon jetzt, sich für das nächste Jahr anzumelden. „Wenn sie gegen Ende ihres Abschlussjahres feststellen, dass sie Interesse an kaufmännischen Themen und die entsprechenden Noten haben, wäre die Sommerschule 2020 für sie natürlich spannend.“
Sommerschule am BSZ
In der einwöchigen, ganztägigen Sommerschule geht es darum, Lernen mit Kreativität und einem abwechslungsreichen Erlebnisprogramm zu verbinden. Alle Aktivitäten, Eintritte und Mittagessen sind kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die die 9. oder 10. Klasse einer zuführenden Schule besuchen und die sich für ein berufliches Gymnasium oder Berufskolleg (BK) entscheiden möchten beziehungsweise bereits entschieden haben oder im laufenden Schuljahr den mittleren Bildungsabschluss anstreben beziehungsweise die 10. Klasse eines Gymnasiums besuchen.