Das Motto der Sommerserenade war Natur. Die Sänger trugen passend dazu etwas Grünes und grün waren auch die Luftballons im rappelvollen Atrium des Berufsschulzentrums. Mit dem Duo "Sperling und Waldvogel", das aus den Vollblutmusikern Claudius Sperling (Akkordeon) und Frank Waldvogel (spanische Gitarre) besteht, hatten die rund 40 freudig singenden Choristen und ihre Dirigentin Sabine Schönberger einen tollen Schatz gehoben: ihre sehr gut gemachte Musik in Form von einer kreativen Mischung frischer Eigenkompositionen aus den Stilrichtungen Jazz, Gipsy, spanischem Flamenco und ungarischem Czardas hat Seele, und in ihrem harmonischen, gefühlvoll und mit Spannung gestalteten Zusammenspiel bewegten sie sich auf musikalisch hohem Niveau. Salomes Art, eine Eigenkomposition des Akkordeonisten, bezauberte als zärtlich anmutendes, sensibel verinnerlichtes Stück. Das nächste, mit Verve gesungen und gespielt, handelte von der in einem Taschentuch mitgeführten Geliebten. "Le plat pay" von Jacques Brel schlüpfte dann schon ohne Umschweife in die weit geöffneten Herzen der immens berührten Zuhörer.
Die konzertanten Freuden des gut aufgestellten Kammerchors bewährten sich wieder als eine rundum gelungene, mit viel Swing und guter Laune heiter inspirierte Sommerserenade. "Wochenend und Sonnenschein" jubelte es mit dem von den "Comedian Harmonists" adaptierten Lied zur Eröffnung aus den rund 40 wohlgestimmten Kehlen. Das Programm, mit Fingerspitzengefühl zusammengestellt und fein moduliert und dynamisch gesungen, enthielt mit "Waldesnacht" und "In stiller Nacht" Kunstlieder von Johannes Brahms sowie melancholische Seufzerlieder wie Goethes "Heidenröslein". Köstlich anzuhören und gut aufgeführt war das Echolied von Orlando di Lasso. Wonne beim Zuhören bescherte das agogisch gesungene Himmelslied von Monteverdi. Finaler Jubel brach los nach "Czardas wie Monti" und Webbers "Memory".