Das BSZ Stockach als Partner in der dualen Ausbildung
Mit Engagement und Kooperation zum Erfolg
Sie berichten, wie sie die duale Ausbildung persönlich erleben: Matthias Schalk, Beauftragter für die Berufsschule am BSZ Stockach, Sonja Butschle, Ausbildungsleiterin bei Amcor Flexibles Singen GmbH, sowie Franziska Müller und Laura Schmid, Auszubildende als Industriekaufleute mit Zusatzqualifikation Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen:
Herr Schalk, die duale Ausbildung im Betrieb und in der Schule ist ein deutsches Erfolgsmodell. Welche Vorzüge sehen Sie darin?
„Die Verzahnung von Theorie und Praxis in erster Linie. Die Auszubildenden erhalten das Beste aus zwei Welten im Vergleich zu einer rein theoretischen oder praxisbezogenen Ausbildung. Außerdem ist die Vergleichbarkeit der Ausbildungsinhalte bzw. Abschlüsse in ganz Deutschland gegeben. Aus meiner Sicht ist besonders, dass sie als wichtiger Pfeiler innerhalb des Karrierewegs gilt. In der Folge investieren Betriebe selbst in ihre Ausbildungskompetenz, wodurch auch die Qualität der Ausbildung zunimmt.“
Die Berufsschule ist ein wichtiger Lernort innerhalb der dualen Ausbildung. Wie werden die Auszubildenden am BSZ Stockach in ihrem Lernprozess gefördert?
„Die Bandbreite unserer Berufsschulen ist groß: Angefangen von den Fachpraktikern, die in kleinen Gruppen mit viel Herzblut der Lehrkräfte unterrichtet und begleitet werden, über den klassischen kaufmännischen Bereich bis hin zu den Industriekaufleuten mit Zusatzqualifikation. Allen gemeinsam ist der konsequente Praxisbezug im Unterricht. Bei der Umsetzung ihrer Aufgabenstellungen werden die Auszubildenden durch unser schulinternes Wlan sowie Tablets unterstützt. Die regelmäßige Beratung durch die Lehrerinnen und Lehrer rundet unsere Angebotsvielfalt ab.“
Was macht den Ausbildungsgang „Industriekaufleute mit Zusatzqualifikation Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen“ so besonders?
„Zuallererst ist er einmalig im Landkreis Konstanz. Außerdem verfügt er über eine starke internationale Ausrichtung, was am Fremdsprachenangebot Englisch, Französisch bzw. Spanisch sowie dem Fach Euro-BWL erkennbar ist. Der Vertiefung der fachlichen Kenntnisse und dem Kennenlernen betrieblicher Abläufe dient ein verpflichtendes Auslandspraktikum. Unsere Auszubildenden sind hierbei überaus leistungsstark und gehen motiviert an ihre Aufgaben heran. Später nutzen sogar einige die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums über die „Stein- beis-Hochschule“, und erhöhen so ihre Chancen, Führungsrollen im Unternehmen wahrzunehmen.“
Zu guter Letzt: Welchen Tipp geben Sie jungen Menschen, die gerade am Anfang einer dualen Ausbildung stehen?
„Sie sollten neugierig und interessiert an betrieblichen Abläufen sein. Wer Lust hat, im Betrieb mehr zu bewegen, sollte sich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) engagieren. Generell gilt: Bei Rückschlägen auch am Ball zu bleiben.“
Frau Butschle, Sie haben selbst den schulischen Teil Ihrer Ausbildung am BSZ Stockach absolviert. Heute sind Sie Ausbilderin und kennen damit beide Seiten. Was macht die duale Ausbildung attraktiv?
„Vor allem die Kombination zwischen Theorie und Praxis. DieThemen aus der Berufsschule finden unsere Azubis innerhalb der Firmenabteilungen wieder. So verstehen sie Prozessabläufe leichter und können das Erklärte in die Praxis umsetzen. Wir bilden unsere Industriekaufleute mit Zusatzqualifikation Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen in Kooperation mit dem BSZ aus. Da ich selbst diese Ausbildung absolviert habe, kenne ich die Anforderungen und Erwartungen des Betriebes.“
Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre Auszubildenden? Was sollten diese „mitbringen“?
„Außer Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Engagement erwarte ich von unseren Azubis Leidenschaft für die Ausbildung. Ich möchte, dass sie sich mit unserem Unternehmen identifizieren und motiviert in jeden Arbeitstag starten. Gleichzeitig sollten die Azubis eine gewisse Selbstständigkeit mitbringen, um den Spagat zwischen „Arbeiten“ und „Lernen“ zu meistern.“
Das BSZ Stockach stellt einen weiteren Lernort für Ihre Auszubildenden dar. Welchen Mehrwert sehen Sie bezüglich des Lernorts Schule im Allgemeinen und des BSZ Stockachs im Besonderen?
„Die Azubis haben durch die Berufsschule die Möglichkeit, sich mit Schulkollegen auszutauschen. Gerade am BSZ Stockach ist ein Zusammenhalt innerhalb der Berufsschulklassen deutlich erkennbar. Das ist sicherlich auf die Auslandspraktika, die anschließende Organisation eines gemeinsamen Präsentationstages, die schulischen Projekte sowie auf die Studienfahrt zurückzuführen. Dies macht die Ausbildung so einzigartig und interessant. Aufgrund der langjährigen Erfahrung in diesem Ausbildungsberuf verfügt das BSZ über kompetente Lehrer, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Azubis weitergeben.“
Franziska Müller, Laura Schmid, warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Franziska Müller: „Bereits auf dem Wirtschaftsgymnasium habe ich gemerkt, dass ich später in eine kaufmännische Richtung gehen möchte, da mir Fächer wie BWL oder VWL Spaß machten. Zudem beinhaltet die Ausbildung zur Industriekauffrau mit Zusatzqualifikation alle kaufmännischen Abteilungen eines Unternehmens.“
Laura Schmid: „Ich habe ein Praktikum in diesem Bereich ab- solviert. Die Vielfältigkeit dieses Berufes ist sehr groß. Deshalb habe ich mich dafür entschieden.“
Sie sind seit rund zwei Jahren bei Amcor in Singen in der Ausbildung und absolvieren den schulischen Teil am BSZ Stockach. Welche Herausforderungen bringt es mit sich, die duale Ausbildung zu meistern?
Franziska Müller: „Die größte Herausforderung ist, die Theorie an der Berufsschule mit der Praxis im Betrieb unter einen Hut zu bekommen. Für viele ist es anfangs ein Problem, während der Arbeit noch für Klassenarbeiten, Prüfungen oder Präsentationen zu lernen. Allerdings ist das aus meiner Sicht alles nur Übungssache.“
Laura Schmid: „Zu Beginn fiel es mir schwer, nach dem Feierabend noch zu lernen. Dennoch bin ich sehr froh, die theoretischen Grundlagen der Schule in der Praxis anwenden zu können.“
Welche Vorteile hat das Lernen am BSZ Stockach für Sie?
Franziska Müller: „Das Lernen am BSZ Stockach ist auf jeden Fall eine Abwechslung zum Berufsalltag. Wir können Kenntnisse aus dem Betrieb in die Berufsschulthemen einbringen und andersrum. Das BSZ Stockach hat zudem eine gute technische Aus- stattung. Interaktives Lernen ist durch die neuesten Medien Normalität. Das bringt uns auch im Berufsleben weiter.“
Laura Schmid: „Man kann sich mit Mitschülern austauschen, da sie die gleichen Abteilungen in anderen Unternehmen durchlaufen. Des Weiteren nehmen die Lehrer auf uns Azubis so gut es geht Rücksicht. Sie geben zum Beispiel nicht mehr Hausaufgaben in den Ferien auf, denn die meisten müssen auch in den Ferien arbeiten und haben keinen Urlaub wie Vollzeitschüler.“
Welchen Rat geben Sie Schülerinnen und Schülern, die momentan einen Ausbildungsplatz suchen?
Franziska Müller: „So viele Praktika wie möglich absolvieren, um zu erfahren, was einem gefällt.
Laura Schmid: „Man sollte sich einen Beruf aussuchen, der einem Spaß macht. Auf Messen wie dem Karrieretag am BSZ Stockach kann man sich über die Unternehmen informieren. Hierbei erhält man auch Vorstellungen der einzelnen Berufe.“